stephane lebt im sächsisch-anhaltischen osterhausen, ist has IV empfänger und trotz seiner hasenscharte im ort bei der damenwelt ein beliebter rammler.
den sinn des osterfestes hat er falsch verstanden und überlegt, ob er nach karfischlichen freitag sich und seiner neuesten liebschaft am ostersonntag für den gemeinsamen hasenzahn sowohl einen falschen als auch einen backofenmäßigen hasen statt dessen eier in das nest legt.
er beschließt deswegen, sich frühmorgens in den öffentlich zugänglichen örtlichen hasenverein zu begeben - der, am ortsrand, dort wo sich fuchs und hase gute nacht sagen - in einer hasienda untergebracht ist, um sich dort das objekt seiner kulinarischen begierde zu verschaffen.
dorthin kommt allenfalls erst am frühen morgen ehrenamtlichfütterungsbedingt die mittlerweile in rente befindliche ehemaligen has´-, nas´ und ohrenärztin pierrette des ortes zusammen mit deren freund harvey und ihrem haskie.
da er weiß, wie der hase läuft will stephane zur sicherheit ein has´abwehrspray mitnehmen, hat allerdings nicht vor, dieses einzusetzen, da er sich ähnlich unsichtbar wie harvey an die karnickel schleichen will.
so gerüstet begibt er sich zum hasenkontor und hastet zu den ställen des meisters lampe, welche von einer selbigen angestrahlt werden, die er als hasenfuß er aus furcht vor entdeckung zerstört.
da die dort lebenden deutschen riesen weder in seinen beutel, geschweige denn in seinen topf gehen, packt er sich einige englische widder, die er wegen der hängeohren als besonders schmackhaft einschätzt, ein.
wegen der notwendigen zähmung der widderspenstigen nimmt das allerdings alles mehr zeit in anspruch, als stephane dachte - und so kommt, was kommen mußte ...
zwischenzeitlich nämlich macht sich par hasard die haswachtmeisterin, bewaffnet mit einem sack karotten zur speisung der fünftausend ( hasen ) auf.
sie entdeckt zunächst den leeren hasenkorb früh am morgen, als eben die sonne aufging und gleich darauf auch den stephane, der sich erfolglos hinter der hasentränke und dem hasenmäher versteckte.
stephane schämt sich jetzt und will nicht, daß seine hastat ruchbar wird.
er gibt der renitenten rentnerin eines hinter die löffel, setzt den haskie mit seinem has´ abwehrspray außer gefecht und flieht - seinen hasensack zurücklassend - in die nahegelegene kneipe << zum hasenstall >>, wo er wenig später festgenommen wird.
pierrette erstattet strafanzeige wegen hausfriedensbruches und räuberischen diebstahls.
der staatsanwalt meint ...
da hat pierrette recht !
klarer fall - zunächst mal hausfriedensbruch ( § 123 stgb ) und sogar sachbeschädigung ( § 303 stgb ) an der lampe des meisters.
dann noch räuberischer diebstahl ( § 252 iVm § 249 stgb ) wegen wegnahme der englischen widder unter einsatz löffelgezielter gewalt und des has´abwehrsprays, während er noch im besitz des beutebeutels ist.
ha(l)sstarrig, wie sich der stephane verhalten hat, droht ihm hier mehr als die mindeststrafe von drei jahren.
kling sagt ...
so einfach ist das nicht !
einen hausfriedensbruch könnte stephane zwar begangen haben, denn trotz allem sind die höchsthaslichen stallungen in einem gebäude untergebracht.
da die hasienda aber öffentlich zugänglich und mit keinerlei bewachungsmaß-nahmen gesichert ist, liegt hier grundsätzlich das generelle einverständnis des hasenvereins zum betreten vor, so daß sich stephane - auch zu ungewöhnlicher zeit - auf den hasenrasen begeben durfte.
auch daß er innerlich vorhat, sich widder geltenden rechts der hasen zu bemächtigen schließt dies nicht aus.
daß die generelle zutrittserlaubnis nicht für personen mit deliktischen ( also böses vorhabend ) absichten gilt ist gesetzlich nicht geregelt.
damit ist stephane nicht wegen stallfriedensbruch zu bestrafen.
die sachbeschädigung hat stephane zwar an des meisters lampe begangen, allerdings kann dies nur dann verfolgt werden, wenn pierrette einen entsprechenden strafantrag nach § 303 c stgb gestellt hätte.
und genau darin liegt der hase im pfeffer begraben, denn das hat sie gerade nicht gemacht, und darauf muß der strafverteidiger auch achten.
daß nun der staatanwalt wegen einer glühbirne so has´erfüllt ist, daß er ein öffentliches interesse bejaht und damit trotzdem eine bestrafung herbeiführt, scheint abwegig.
damit fehlt es aber auch an einer sachbeschädigung.
ein räuberischer diebstahl könnte aber schon vorliegen !
stephane hat aber die hasen in seinen beutesicherungsbeutel gepackt und damit seinen besitzwillen gezeigt - das verbringen in seinen kulturbeutel stellt nämlich das brechen des gewahrsams des tatsächlichen haseninhabers dar und damit liegt eben schon mal ( theoretisch ) ein diebstahl vor.
überdies hat er beim entdecken seiner straftat gewalt angewandt ...
also, fange wir mal von oben an:
gewalt ?
- gegen harvey nein, denn da dieser unsichtbar ist, kann nunmehr vorhersehender weise keine straftat gegen selbigen gerichtet sein ...
- gegen den haskie ja, denn nach § 17 tierschutzgesetz hat stephane ohne vernünftigen ( das verschleiern der idendität zählt hierzu gerade nicht ) grund dem haskie körperliche unbill verliehen.
- gegen pierrette ja, denn der schlag hinter die löffel stellt eine körperverletzung dar
-> eine gewaltanwendung läge damit vor ....
diebstahl ?
- zunächst ja, denn stephane hat die hasen in seinen unmittelbaren besitz unter brechen des ursprünglichen gewahrsams gebracht
- eigentlich aber nein, denn er hat den hasenbeutel nach seiner entdeckung in die ecke geschmissen - landläufig rücktritt seiner geplanten straftat
versuchter räuberischer diebstahl ?
- nein, denn er wollte ja gerade nicht im besitz der englischen widder bleiben, sondern sich auf englische art ( tschüß ohne verabschiedung ) davon machen
- ein beutesicherungswille liegt damit nicht vor, vielmehr wollte er sich einfach einer drohenden bestrafung entziehen ( wenn´s der richter glauben will )
und was bleibt ?
tja, ein verstoß gegen das tierschutzgesetz und eine einfache körperverletzung !
was bedeutet das nuin für stephane´s enkel ?
die moderne kinderpsychologische forschung erkennt den osterhasen als state of mind an und sagt:
- Heute gilt es weithin als unschädlich, kleineren Kindern zu vermitteln, der Osterhase bringe Eier und Süßigkeiten zum Osterfest. Nach Auffassung von Psychologen rege diese Illusion die Fantasie an und unterstütze die kognitive Entwicklung. Allerdings sollten kritische Fragen und Zweifel der Kinder unterstützt werden, so dass der Glaube an den Hasen auch durch Austausch mit anderen Kindern schließlich von selbst verschwindet
also, für stephane maximal eine geldstrafe aber viele diskussionen mit den enkelkindern ...
frohe ostern und bleibt mir gewogen
euer steffen